Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden.

Mehr Verkehr auf unseren Kantonsstrassen bedeutet auch mehr Unfälle. Der Kanton weigert sich an kritischen Übergängen wirksame Massnahmen zu ergreifen. Daher fordern wir mit einer Petition an den Kanton sowie einem Postulat an den Gemeinderat, dass unsere Kinder sicher und unbeschadet zur Schule kommen.

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Die aktuelle Situation.

Seit Jahren fordern Eltern, Lehrpersonen und besorgte Einwohner:innen der Gemeinde Obersiggenthal einen sicheren Kindergarten- und Schulweg. Dabei sind die Querungen der beiden Kantonsstrassen Hertenstein- und Landstrasse im Fokus. Zu Recht, wie wir nach unseren Recherchen und Beobachtungen bestätigen können.

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Der Verkehr.

Mehr Verkehr bringt mehr Risiken mit sich – gerade für die jüngsten Verkehrsteilnehmenden.

Schon heute befahren morgens bei Schulbeginn mehr als 600 Autos/Stunde die Hertensteinstrasse – das sind alle 6 Sekunden 1 Auto.
Der Verkehr auf der Hertensteinstrasse wird bis 2040 um 60% zunehmen (Prognose Kt. Aargau)
Damit überschreiten wir die vom BfU empfohlene Verkehrsmenge/Geschwindigkeit klar und es sind umfangreiche Massnahmen notwendig.

Die Unfälle.

Die beiden Kantonsstrassen (Hertenstein- und Landstrasse) haben eine traurige Unfallhistorie. Eine wirksame siedlungsgerechte Verkehrsführung kann viele zukünftige Unfälle verhindern.

Allein im Jahr 2024 haben sich bei der Kreuzung Schulhaus Bachmatt ein tödlicher Unfall sowie ein Unfall mit Schwerverletzten ereignet.
Beim oberen Abschnitt der Hertensteinstrasse (Höhe Wiesenweg), einem vielgenutzten Schul- und Kindergartenweg, können ein LKW und Auto kaum kreuzen – und befahren so oft das Trottoir.
Täglich ereignen sich sehr kritische und gefährliche Situationen entlang der Kantonsstrassen – und leider oft auch polizeilich nicht erfasste Unfälle.

Der Schulweg.

Per Gesetz ist die Gemeinde für die Schulwegsicherheit verantwortlich und hat geeignete Massnahmen zu treffen. Im Falle der Kantonsstrassen aber sind der Gemeinde, welche sich engagieren möchte, die Hände gebunden – da kann nur der Kanton agieren.

Kinder unter 10 Jahren haben eine (biologisch begründete) andere Wahrnehmung für Gefahren und Zusammenhänge – und sind daher speziell gefährdet im Umgang mit Verkehr. Deshalb ist der Verkehr an kritischen Stellen kindergerecht zu führen.
Die Hertenstein- und Landstrasse wird täglich von hunderten Schul- und Kindergartenkindern gequert. Oft auch beim Schulhauswechsel oder auf dem Weg zur Tagesstätte.
Das Schulhaus Bachmatt ist nur wenige Meter von der Kantonsstrasse entfernt. Aufgrund der Unübersichtlichkeit und dem vielen Verkehr ist diese Kreuzung im Fokus unserer Bemühungen.

„Es stimmt mich traurig und wütend, dass immer zuerst etwas passieren muss, bevor die Sicherheit der Kinder stärker gewichtet wird als die Interessen des motorisierten Verkehrs. Ich wünsche mir vom Kanton Aargau mehr Umsicht.“

Larisa Wick-Nussbaum

Mutter zweier Kinder in Obersiggenthal, Mitglied IG

Unsere Petition an den Kanton 📨

Wir fordern vom Kanton, dass er auf dem unteren Teil der Hertensteinstrasse Massnahmen zur Verbesserung der Schulweg- und Verkehrssicherheit plant und umsetzt. Das Schreiben richtet sich an Regierungsrat Stephan Attiger, welcher das Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kanton Aargau leitet und verantwortet.

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Sichere Schul- und Velowege.

Die schwierige und gefährliche Verkehrssituation rund um das Schulhaus Bachmatt soll durch den Kanton nachhaltig entschärft werden.

Handeln, nicht blockieren.

Wir fordern vom Kanton zeitgemässe und siedlungsgerechte Lösungen für heikle Abschnitte auf Kantonsstrassen im Dorfzentrum – und keine Abwehrhaltung.

Zu prüfen: Tempo 30.

Die Einführung von Tempo 30 ist zu prüfen, soll jedoch nicht zwingend umgesetzt werden. Relevant für uns ist, dass dieser Strassenabschnitt für alle Verkehrsteilnehmenden substanziell sicherer wird.

Der Gemeinde sind die Hände gebunden. Der Gemeinderat hat bekräftigt, dass auch er Handlungsbedarf sieht und konkrete Massnahmen vom Kanton wünscht. Der Kanton aber versteckt sich hinter einseitigen Analysen und Auslegungen der rechtlichen Vorgaben. Er befürchtet einen Dammbruch, falls auf einer verkehrsreichen Kantonsstrasse z.B. Tempo 30 eingeführt würde – denn viele Gemeinden und Verkehrsplaner:innen wünschen sich aus offensichtlichen und berechtigen Gründen genau solche Massnahmen.

So verleihst du der Petition mit deiner Unterschrift den nötigen Nachdruck, dass sich der Kanton auch ernsthaft und glaubwürdig für unsere Anliegen einsetzt – nicht nur für die des motorisierten Individualverkehrs (MIV).

Das Schreiben an den Kanton (PDF)

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FAQs

Wieso fokussiert ihr euch auf die Hertenstein- bzw. Landstrasse?

Wir adressieren mit unseren Massnahmen den Kanton, weil er im Gegensatz zu der Gemeinde leider kein Interesse an einer Verbesserung der Situation zeigt. Und er allein über Massnahmen auf Kantonsstrassen entscheiden kann.

Bei der Petition direkt an den Kanton fokussieren wir uns auf den Abschnitt der Hertensteinstrasse zwischen dem Kreisel Landstrasse und der Abzweigung Nuechtalstrasse. Wir haben uns in diesem ersten Schritt auf diesen relativ kurzen Abschnitt geeinigt, weil wir uns damit eine möglichst breite Unterstützung in der Bevölkerung und bei den Politiker:innen erhoffen – und so unser Anliegen mehr Chancen auf Gehör und Umsetzung hat. Uns ist aber bewusst, dass es weitere kritische Stellen gibt.

Beim Postulat an den Gemeinderat fordern wir ausdrücklich die Prüfung sämtlicher Übergänge über Kantonsstrassen (auf Gemeindegebiet). Dass wir die Übergänge beim Schulhaus Bachmatt und in der „Häfelerkurve“ als zwingend zur Prüfung aufgeführt haben, hat damit zu tun, dass wir bei diesen eine solide Dokumentation von Vorfällen und Analysen zur Hand haben und den Bedarf dadurch belegen können.

Wieso fordert ihr nicht Tempo 30?

Uns liegt die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden am Herzen. Auch wenn sich einige Unterstützer:innen eine Tempo 30-Zone wünschen, so wollen wir keine spezifische Umsetzung (wie z.B. Tempo 30) verlangen. Weil uns dazu das Fachwissen fehlt und wir die Wahl der geeigneten Massnahmen Expert:innen überlassen wollen. Mit Nachdruck aber fordern wir wirksame und zeitgemässe Massnahmen – die über das Zurückschneiden von Büschen und das Aufhängen von Plakaten hinaus gehen 🥸.

Denkt ihr wirklich, dass ihr damit etwas bewirken könnt?

Wir sind uns bewusst, dass es ein schwieriges Unterfangen ist und kennen die Interessen (bzw. das Desinteresse) des Kantons diesbezüglich. Doch was sind die Alternativen? Nichts tun? Warten bis sich die Politik von selbst dazu durchringt? Genau 😉. Deshalb braucht es Personen wie dich, welche die Anliegen der Bevölkerung unterstützen und so mittelfristig ein Umdenken und progressives Handeln des Kantons ermöglichen. Danke dir für deinen Support!

Wie kann ich euch sonst noch unterstützen?

Tritt unserem Newsletter und Whatsapp-Gruppe bei. Und du kannst uns sehr gerne bei der Unterschriftensammlung unterstützen sowie deine Nachbar:innen mobilisieren – damit auch sie dein Anliegen unterstützen. Kontaktiere uns auf info@sichere-hertensteinstrasse.ch – wir freuen uns auf deinen Support!

Ich finde das völlig unnötig. Wieso tut ihr das?

Genau darum. Weil es immer noch viele Menschen gibt, die im Auto ihr Ziel lieber ein paar Sekunden rascher erreichen wollen, als mit geeigneten Massnahmen die Wahrscheinlichkeit eines (gravierenden) Unfalls zu reduzieren. Und wir keine solche oder solche Schlagzeile in der Zeitung lesen wollen.

Unser Postulat an den Gemeinderat 🗳️

Als kurzfristig und durch die Gemeinde realisierbare Massnahme fordern wir zudem vom Gemeinderat Obersiggenthal einen Lotsendienst über die kritischen Stellen entlang der Kantonsstrassen – und eine Kostenübernahme durch den Kanton.

Identifikation der kritischen Übergänge.

Welche Kantons-Strassenquerungen auf Gemeindegebiet sind für die Kindergarten-/Schulkinder gefährlich? Wir wünschen uns eine Analyse nach zeitgemässen und siedlungsverträglichen Massstäben.

Lotsendienst – wo nötig.

An den heiklen Übergängen und zu kritischen Zeiten soll ein Lotsendienst angeboten werden – als kurzfristig realisierbare Lösung, bis der Kanton weitere Massnahmen ermöglicht.

Die Rechnung an den Kanton.

Die Gemeinde ist für die Schulwegsicherheit verantwortlich, kann aber ihre Pflicht bei Kantonsstrassen nicht wahrnehmen. Daher fordern wir: Der Kanton soll die Kosten für den Lotsendienst übernehmen.

Wir sind der Überzeugung, dass ein Lotsendienst bei kritischen Übergängen die Risiken minimiert und dadurch wirksam Unfälle verhindert. Dies soll den Kanton nicht von der Pflicht zu weiterführenden verkehrstechnischen Massnahmen entbinden – im Gegenteil: Der Kanton soll durch die Übernahme der Kosten für den Lotsendienst einen zusätzlichen Anreiz haben, rasch langfristig sinnvolle Massnahmen zu beschliessen.

In den kommenden Einwohnerrats-Sitzungen wollen wir das Postulat mit Unterstützung verschiedener Parteien an den Gemeinderat überweisen.

Das Postulat an den Gemeinderat (PDF)

Wir freuen uns, dass folgende Partei-Fraktionen unsere Vorstösse unterstützen:

Über uns.

Wir sind engagierte Einwohner:innen Obersiggenthals, welche sich eine Gemeinde und einen Kanton wünschen, der auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung eingeht – auch in Bezug auf die Nutzung und Sicherheit der Kantonsstrassen im Dorfzentrum.